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Martina Ehrlich

Ab sofort erscheint auf unserer Homepage immer freitags ein neuer Blog-Beitrag zu den unterschiedlichsten Regionen und Themen rund um Lateinamerika. Martina berichtet Aktuelles, Informatives, Skurriles und Spannendes vom Kontinent des Kolibris, erzählt Geschichten vom Reisen bis hin zu praktischen Tipps für die Vorbereitung Ihrer eigenen Reise.

Vom Kontinent des Kolibris 32 – Kolumbien, ein Land zum Reisen?

Woran denken Sie, wenn Sie Kolumbien hören? – Mal ganz ehrlich, bestimmt nicht zuerst an freundliche Menschen, Lebensfreude, Salsa und Karibik?

Aktuell sind Kunden von uns auf einer Kleingruppenreise durch Kolumbien unterwegs. Einer dieser Kunden hat in seinem Netzwerk gepostet „auf dem Weg nach Bogota“ – und erhielt prompt die Antwort „was macht man denn in Bogota?“ – Tja, ein schlechtes Image hängt einem lange nach und so ist das wohl auch mit Reiseländern.

Aber wie ist das nun wirklich in Kolumbien? Kann man sich da gefahrenlos hin trauen? Zumindest wissen Sie seit meiner letzten Kolumne über den Karneval, dass Barranquilla ganz im Norden an der Karibik gelegen, eine Hochburg des Faschings ist und die Kolumbianer dort gebührend feiern. Feiern und das Leben genießen mögen Kolumbianer sowieso gerne, sie sind ein fröhliches und lebenbejahendes Volk. Ich war selbst erst vor Kurzem auf Reisen in Kolumbien und was mich dann doch überrascht hat, war die bei fast jeder Unterhaltung stolze und überzeugte Aussage: „Wir leben im schönsten und besten Land der Welt und ich möchte nirgendwo anders leben.“ Hoppla – haben wir hier in Europa etwas verpasst? Drogenkriminalität, Kartelle, Erschießungen – meist hören wir hier nur davon und machen uns unser eigenes, diesen Berichten angepasstes Bild.

Persönlich war ich tatsächlich zum ersten Mal in Kolumbien, als es ein erschreckend gefährlicher Ort war. Das war 1989, als sich die Drogenkartelle aus Cali und Medellín bekriegten, Politiker auf offener Straße erschossen wurden und uns mit unserem VW-Bus öfter die Sorge plagte, wo wir sicher die kommende Nacht verbringen können. Aber selbst damals sprang der Funke der extrem freundlichen, „normalen“ Menschen auf uns über. Zusätzlich waren wir überrascht über pittoreske Ortschaften mit bunt gestrichenen Häusern, herrlichen Plätzen voller Lebendigkeit, kurvigen Straßen hinauf auf grünüberwucherte Gebirge und faszinierende Ausgrabungsstätten.

Bei meinem letzten Besuch hat mich genau diese Stimmung wieder eingeholt – eine beschwingte Leichtigkeit durch die aufgeschlossene Art der Menschen und durch die Freundlichkeit der Landschaften. Nicht, dass sich die Probleme im Land gänzlich aufgelöst hätten und man sich in Kolumbien inzwischen auf einer glücklichen Insel des ewigen Friedens befinden würde. Das Land hat seine Probleme und es gibt Gebiete, in die man tunlichst nicht reisen sollte, weil man sich dort in interne Auseinandersetzungen großer Machtblöcke einmischen würde und damit persönlich in Gefahr wäre. Aber auf unzähligen touristisch interessanten Routen besteht nicht mehr und nicht weniger Gefahrenpotenzial wie bei jeder anderen Reise auf unserer schönen Welt. Mein Fazit am Ende meiner letzten Kolumbienreise war, dass ich ein neues zusätzliches Lieblingsland gewonnen habe…

Und nun ein bisschen was zu den einzelnen Regionen Kolumbiens:
Die rund 1.600 Kilometer lange Karibikküste im Norden ist eines der beliebtesten Reisegebiete Kolumbiens. Die größte Stadt der sogenannten Región Caribe ist die Millionenstadt Barranquilla. Weitere urbane Zentren sind die geschichtsträchtige und wunderschöne Küstenstadt Cartagena de Indias sowie die beliebten Badeorte Santa Marta, Montería und Valledupar. Die imposante Sierra Nevada de Santa Marta gilt als höchstes Küstengebirge der Welt. Sie beherbergt den Nationalpark Tayrona sowie die geheimnisvolle Ciudad Perdida. Fischerdörfer, Badeorte, versteckte Buchten mit malerischen Sandstränden sowie Kolonialjuwele gepaart mit karibischem Flair und Lebensfreude machen diese Region einzigartig. Etliche der Küste vorgelagerte Inseln und Inselgruppen bieten für jeden Geschmack ein karibisches Urlaubsparadies.

Die kolumbianische Pazifikküste ist durch ihre einzigartige Topografie nur schwer zugänglich. Gleichzeitig macht dies den besonderen Reiz aus, denn die Region ist weitgehend unberührt und weist eine überwältigende Biodiversität mit Regenwäldern und traumhaften Küstenabschnitten auf. Sie ist eine der wasserreichsten Gegenden der Welt bezogen auf die Niederschlagsmenge sowie das Flusssystem. Fast die gesamte Region bis hin zum Meer ist von undurchdringlichem Regenwald bedeckt. Fortbewegung findet fast ausschließlich per Boot oder Flugzeug statt. Aufgrund der Abgeschiedenheit ist dieses Gebiet auch das “Armenhaus Kolumbiens”. Die Mehrheit der hier lebenden Menschen sind Afro-Kubaner, deren Vorfahren ab Mitte des 16 Jh. nach der Entdeckung von Gold- und anderen Edelmetallvorkommen als Sklaven hergebracht wurden. Indigene Bevölkerung wurde zwangsumgesiedelt. Nach wie vor lebt die Region von den Minen, von Edelhölzern und Fischfang. Die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus soll den Menschen eine positive zukunftsorientierte Perspektive geben.

Im zentralen Westen Kolumbiens und etwa 200 km westlich von Bogotá gelegen, ist das Kaffee-Dreieck Teil der andinen Region Kolumbiens. Es setzt sich aus den drei Bundesländern Risaralda, Quindío und Caldas zusammen, welche durch die Kaffeeproduktion und den damit verbundenen Industrien sowie den zunehmenden Tourismus eine solide Wirtschaftsentwicklung erlebt. Das Gebiet umfasst gut 13.000 qkm und zieht sich von 900 M.ü.M. bis hinauf zu den schneebedeckten Gipfeln auf über 4.000 M.ü.M. Deshalb weist es eine Vielzahl an unterschiedlichen und Klima- und Naturbedingungen auf. Die hier ausschließlich angebaute Kaffeesorte ist Arabica, die am besten auf einer Höhe zwischen 1.000 und 2.000 M.ü.M. Höhe an weitläufigen Hängen gedeiht. Viel Sonne, ausreichend Regen sowie fruchtbarer Vulkanboden machen diesen Kaffee zu einem der besten Hochland-Sorten der Welt. Diese Region Kolumbiens wird auch als Seele des Landes bezeichnet, da die Kaffeeproduktion hier eine sehr alte traditionelle Lebensgrundlage ist. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gelangten die ersten Kaffeebohnen in die “neue Welt” auf die holländischen Antillen (heute Surinam), von wo aus sich die Bohnen und Sträucher mit der Zeit über ganz Amerika ausbreiteten. Wie und wann genau der Kaffee nach Kolumbien kam, ist nicht belegt. Erste Bohnen sollen 1730 von Jesuiten in die Region gebracht worden sein, erste Kaffeeplantagen soll es im östlichen Teil des Landes gegeben haben. Ab 1835 begann unter “Cucutá” die erste kommerzielle Produktion nahe der Grenze zu Venezuela. Um 1850 sollen sich die Pflanzungen mehr und mehr in die westlichen Regionen Kolumbiens verlagert haben. Hier sind die Bedingungen für Kaffeepflanzungen optimal und aufgrund der schnellen Entwicklung des Transportwesens innerhalb Kolumbiens von 1880 und 1950 konnte ein regelrechter Aufschwung stattfinden. 2011 ernennt die UNESCO die sogenannte Zona Cafetera zur Welt-Kulturlandschaft.

Der Süden Kolumbiens ist sehr abwechslungsreich. Von der trockenen, bis zu 40 Grad Celsius heißen Tatacoa Wüste, gelangt man rasch ins saftig grüne Umland des Magdalena Stromes. Rechts und links erheben sich die Bergflanken der Hochanden. Urbane Zentren sind das in kolonialer Pracht strahlende Popayan sowie das lebendige Cali. Archäologische Schätze findet man nahe den kleinen Kolonialdorf San Agustin. Geheimnisvolle Grabkammern und in Stein gehauene Grabwächter warten in den von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Fundstätten San Agustin und in Tierradentro auf ihre Besucher. An der Grenze zu Ecuador befindet sich die Region Putumayo, die gerne als Tor zum kolumbianischen Amazonas bezeichnet wird. In der Amazonasregion selbst gibt es 28 Schutzgebiete, in denen indianische Tradition sowie die ökologische Vielfalt des üppigen Regenwaldes bewahrt wird. Die zwei großen Flüsse im kolumbianischen Regenwald sind der Putumayo und natürlich der Amazonas. Das kolumbianische Amazonasgebiet umfasst fast ein Drittel der Landesfläche und ist extrem dünn besiedelt.

Namensgeber dieses traumhaft grünen Reiselandes ganz im Nordwesten Südamerikas ist der große Konquistador Christoph Kolumbus, der als Entdecker Amerikas in die Geschichte einging. Bei Reisen nach Kolumbien können Sie traumhafte Inseln und Strände an Karibik und Pazifik, Traditionen und Kolonialflair sowie Andengipfel und Dschungel erwarten. Der landschaftliche Reichtum der verschiedenen Klimazonen sowie authentische Begegnungen mit den gastfreundlichen und fröhlichen Kolumbianern werden Sie begeistern. Lassen Sie sich mitreißen von heißen Rhythmen und südamerikanischer Lebensfreude. Sie können spannende Städte wie Cartagena, Popayán, Mompox und Medellín besuchen sowie die Ausgrabungsstätten San Agustín und Tierradentro sowie die Kaffeeregionen an den grünen Berghängen mit den farbenfrohen Dörfern erkunden. Erleben Sie die beeindruckenden Facetten der kolumbianischen Natur und Kultur – ursprünglich und unverbraucht und lassen Sie in ausgesuchten kleinen Hotels die Seele baumeln.

Habe ich Sie etwas neugierig gemacht auf Kolumbien?

Ich hoffe doch – bis nächste Woche

Martina Ehrlich

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