Lateinamerika ist groß. Riesengroß. Zusammengenommen haben die Länder Lateinamerikas eine Fläche von etwa 20 Millionen Quadratkilometern.
Politisch-kulturell versteht man unter dem Begriff „América Latina“ oder „Latinoamérica“ nur die Länder, in denen Spanisch oder Portugiesisch als Hauptsprache genutzt wird. Also Mexiko, Zentralamerika ohne Belize, die spanischsprachigen Gebiete der Karibik sowie die Länder Südamerikas ohne die Guyana-Staaten. Dies ist die klare Abgrenzung zu Angloamerika, in dem Englisch die Hauptsprache ist. Umgangssprachlich hat sich jedoch der Begriff Lateinamerika als Bezeichnung für alle Länder des amerikanischen Kontinents südlich der USA durchgesetzt, umfasst also auch die Staaten, in denen Englisch, Französisch oder eine andere Hauptsprache gesprochen wird.
Jedenfalls ist Lateinamerika ein riesengroßes Gebiet, welches tropische, subtropische, gemäßigte sowie subpolare Zonen gleichermaßen umfasst.
Waren Sie schon einmal in einem Land Mittelamerikas, Südamerikas oder in der Karibik? Was war Ihre Intension, warum Sie genau DIESES Reiseland gewählt haben? – Oft sind es ja Träume, die wir schon sehr lange in uns tragen und die wir uns dann irgendwann einmal erfüllen möchten: – einmal im Leben die Füße ins türkisblaue karibische Meer tauchen; – einmal die mächtigen Mayaruinen erklimmen; – einmal am berühmten Panamakanal stehen; – einmal die sagenhafte Inkastätte Machu Picchu durchstreifen; – einmal den Amazonasregenwald mit allen Sinnen erleben; – einmal den legendären Fitz Roy in den patagonischen Bergen sehen usw. So unterschiedlich können Träume sein und so unterschiedliche Ziele bietet Lateinamerika in seiner breiten Vielfalt.
Wenn man allerdings nur weiß „ich möchte unbedingt einmal Lateinamerika besuchen“ und so gar keine genauen Vorstellungen davon hat, welche unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Regionen vorherrschen, wird es schon schwierig. Während meiner langjährigen Reiseleitertätigkeit in Südamerika sind mir manche Leute begegnet, die auf ihrer Reise völlig überfordert waren. Einfach, weil sie nicht Bescheid wussten, sich im Vorfeld nicht gut informiert hatten oder nicht gut informiert wurden. Z.B. mit nur einer langen und dazu noch weißen Jeanshose zum Campen nach Patagonien zu fahren, ist schon sehr wagemutig. Oder in den peruanischen Anden ein komplett durchgetaktetes Programm zu planen, welches garantiert durch die nicht mögliche Höhenanpassung und den daraus resultierenden Folgen, nämlich der Höhenkrankheit, ausgebremst wird. Wichtig ist Bescheid zu wissen, wo man hinfährt, welche äußeren Bedingungen zu erwarten sind – klimatisch, geographisch, kulturell. Es bedarf auch Vorbereitung darauf, wenn man während der eigenen Urlaubsreise stets einfachste Lebensbedingungen einer sehr armen Bevölkerung um sich hat. Man kommt dann nicht drum herum, sich mit sozialen Fragen zu beschäftigen, mit sich selbst in Reflexion über eigenes Glück oder eigene Verantwortung zu gehen.
Wann und wie man sich für eine Zielregion entscheidet, hängt von etlichen Faktoren ab. Natürlich gab und gibt es hier auch immer wieder Trends. Trends, die ausgelöst werden durch spektakuläre Reiseberichte im Fernsehen, von faszinierenden Natur- und Kulturreportagen sowie heutzutage von Bloggern mit ihren Fotos auf Instagram und anderen Social Media-Portalen. Wir alle werden davon beeinflusst, ob wir wollen oder nicht.
Ein ganz wichtiger Entscheidungsfaktor ist die Jahreszeit, in der Sie reisen möchten. In den europäischen Wintermonaten bietet sich vor allem der Süden Südamerikas, sprich Patagonien, sowie die ganzjährig bereisbaren tropischen Zonen an. Als „No Go“ ist in der Karibik die Hurrikan Saison zu beachten, die sich vielerorts von Juni bis November erstreckt. Regenzeiten und Jahreszeiten, in denen Passstraßen wegen Schneefall unter Umständen nicht befahrbar sind, müssen zusätzlich berücksichtigt werden. Manchmal bieten sich länderübergreifende Reiserouten an, andernorts ist dies eher schwierig. – Sie sehen, es gibt da doch ein paar Dinge, die man bei einer Reiseplanung bedenken muss… Haben Sie Fragen zu einzelnen Zielgebieten?
Ab dem nächsten Blogbeitrag möchte ich gerne in einzelne Regionen Lateinamerikas tiefer eintauchen, manchmal landesbezogen, manchmal aber auch eher auf eine Region bezogen, denn Naturgebiete machen ja nicht an einer Landesgrenze halt. Auch wurden die Grenzen von den europäischen Eroberern nicht nach alten gewachsenen Kulturstrukturen gezogen, sondern das Land wurde nach rein wirtschaftlichen Interessen aufgeteilt.
Ich möchte Sie sensibilisieren und Ihnen ganz konkret aufzeigen, was Sie wo erwarten können und was nicht. Und wenn Sie aktuell ein Land, eine Region oder ein Thema näher interessiert – schicken Sie uns gerne einen Kommentar. Ich freue mich und werde dann zeitnah über Ihr Interessensgebiet berichten. Lassen Sie sich inspirieren!
Bis nächste Woche,
Martina Ehrlich
2 Gedanken zu „Vom Kontinent des Kolibris 3 – wohin geht die Reise?“
Kolibris 3, die Blogs von Martina Ehrlich sind ehrlich und charmant spannend geschrieben, interessant und informativ. Sie beleben meine Erinnerungen an die bereits getätigten Reisen. Ich erwarte gern den nächsten Blog.
Lieber Gerhard, besten Dank für Deinen netten Kommentar. Das freut uns sehr und inspiriert mich zum nächsten Beitrag für morgen. Die Idee ist bereits im Kopf… Herzliche Grüße, Martina