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Martina Ehrlich

Ab sofort erscheint auf unserer Homepage immer freitags ein neuer Blog-Beitrag zu den unterschiedlichsten Regionen und Themen rund um Lateinamerika. Martina berichtet Aktuelles, Informatives, Skurriles und Spannendes vom Kontinent des Kolibris, erzählt Geschichten vom Reisen bis hin zu praktischen Tipps für die Vorbereitung Ihrer eigenen Reise.

Vom Kontinent des Kolibris 2 – die Sache mit der Angst

Mal „Hand aufs Herz“: Woran denken Sie zuerst, wenn Sie an Reisen in Lateinamerika denken?

Zumindest wenn sie noch nie persönlich vor Ort unterwegs waren, kreisen die ersten Gedanken bei vielen Europäern oft um Themen wie Drogen, Überfälle, Korruption und Kriminalität. Das ist verständlich, denn wenn wir in der täglichen Berichterstattung von Ländern wie Kolumbien, Mexiko oder Brasilien hören, dann meist im Zusammenhang mit irgendwelchen negativen Schlagzeilen. Auch das Internet ist voll von üblen Geschichten, manch eine(r) würde deshalb nicht einmal den Fuß auf den Kontinent setzen.

Wenn Sie gerne Natur- und Kulturdokumentationen sehen, dann ist Ihnen darin gewiss ein komplett anderes Lateinamerika begegnet. Da sehen Sie Bilder von unberührten Landschaften, Tieraufnahmen von faszinierenden Kreaturen und Menschen mit einer uralten traditionellen Kultur. So riesig ganz Lateinamerika ist, so vielfältig und bunt ist der Kontinent.

Und welches Bild stimmt nun? Ist die Angst vor unschönen Erlebnissen berechtigt? Kann ich mich dort überhaupt mit meiner Kameraausrüstung zeigen oder gerät diese dann garantiert in fremde Hände und ich sehe sie nie wieder?

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Es gibt sie, die Probleme in einzelnen Ländern – in einem Land größere, im anderen kleinere und in manchen Ländern nicht mehr als bei uns. Es gibt Staaten, in denen man schlicht nicht reisen kann – wie z.B. aktuell in Venezuela oder Haiti. Und wie überall auf der Welt muss man in den großen Städten aufmerksam sein, wenn man sich mit Wertgegenständen wie auffallendem echten Schmuck oder teurer Kameraausrüstung zeigt. „Gelegenheit macht Diebe.“ Auch gibt es Länder, in denen es kurzfristig zu Änderungen des Reiseablaufs kommen kann, weil z.B. eine Ortseinfahrt oder -ausfahrt blockiert wird oder ein Erdrutsch eine Strecke blockiert. Aber das sind absolute Ausnahmesituationen! Generell gilt: je ländlicher, umso sicherer.

Grundsätzlich freuen sich die Menschen in Lateinamerika über Besucher, denn für viele Einheimische ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Sei es als Fahrer, Guide, Hotelier, Restaurantbesitzer, Markverkäufer, Zimmerservicekraft, Kunsthandwerker, Musiker, Naturschützer, Park-Ranger etc. – sie alle leben von Reisenden. Deshalb sind Sie herzlich willkommen!
Persönlich kenne ich Lateinamerika schon seit Jahrzehnten und mir selbst ist noch nie etwas geklaut worden. Dafür aber in einer europäischen Großstadt. Die von Leguan Reisen angebotenen Routen führen sowieso nur in grundsätzlich ungefährliche und problemfreie Regionen! Ich bin überzeugt, wenn man ein paar Grundregeln einhält, kann man sich problemlos überall frei bewegen und eine einzigartige Reisezeit in Lateinamerika verbringen.

Hier ein paar Tipps, wie Sie immer auf der „sicheren Seite“ sind – das gilt übrigens für alle Orte dieser Welt:

  • Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl und meiden Sie Orte, an denen Sie sich nicht wohl fühlen – vor allem bei Dunkelheit (Armensiedlungen in Städten, Bahnhöfe, zwielichtige Lokalitäten).
  • Wertsachen nach Möglichkeit im Hotel lassen!
  • Bei Stadtbesichtigungen nur wenig Bargeld mitnehmen.
  • Keine nicht registrierten Taxis benutzen.
  • Kein Geld auf dem Schwarzmarkt auf der Straße wechseln.
  • Geld nicht hinten in der Hosentasche mit sich führen, sondern vorne in der Hosentasche oder in einem Geldgürtel.
  • Es gibt ein paar typische Diebstahltricks, wo meist ein paar Leute „zusammenarbeiten“. Z.B. bespritzt eine Person Sie mit Ketchup, eine weitere eilt Ihnen helfend hinzu und in dem Tumult werden Sie Ihre Geldbörse los. Rufen Sie in solch einem Fall laut, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – dann rennen die Betrüger i.d.R. davon.
  • Sollten Sie doch einmal in einen Konflikt geraten – spielen Sie nicht den Helden, sondern tun Sie das, was von Ihnen gefordert wird.
  • Grundsätzlich ist es auch immer gut, den Menschen um sich zu zeigen, dass man sie wahrgenommen hat. Schauen Sie den Leuten in die Augen.

Die Latinos sind je nach Region eher zurückhaltend und vorsichtig oder lebhaft und fröhlich. Lassen Sie sich auf die Menschen ein und Sie werden unglaublich schöne Erlebnisse mit ihnen haben. Nicht nur wir nehmen Erinnerungen an unsere Zielregion mit nach Hause, sondern wir hinterlassen auch Spuren vor Ort. Wie schön, wenn sich die Leute unseres Reiselandes gerne an uns zurückerinnern.

Bis nächste Woche…
FELIZ VIAJE – GLÜCKLICHE REISE!

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4 Gedanken zu „Vom Kontinent des Kolibris 2 – die Sache mit der Angst“

  1. Reisen – das Fremde, eintauchen, exotische Regionen, einlassen auf Menschen anderer Kulturen, in vom Wetter gegerbte, lächelnde Gesichter schauen. Ja, die Menschen nicken Dir freundlich zu und verstehen Dich auch ohne Worte. Du stehst in La Paz, schnaufst nach Luft, weil Du dich noch nicht an die Höhe gewöhnt hast. Der weltweit höchste Regierungssitz liegt immerhin in einer Höhe von 3100 – 4200 m. Die Bolivianerinnen lächeln und tänzeln den Berg hinauf in ihren Ballerina oder Strohlatschen, ihre Zöpfe fliegen hin und her, ihre sieben Röcke lassen sie schweben, fast anmutig ist ihr Gang. Die Cholitas sind stolze Frauen. Sie brauchen kein Laufsteg -Training von Bruce Darnell oder Heidi Klum. Schon gepackt! ohne Beauty Case, Rollkoffer, Schminke und Schmuck. Auf geht’s in die Ferne mit neugierigem Blick und mit vielen Eindrücken und Geschichten wiederkommen. Vorbereitet sein auf kleine Abenteuer. Vieles hätte ich auf der Welt nicht gesehen, hätte ich nicht die Beratung kompetenter Reiseleiter der Reisegesellschaften gehabt. Danke.

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    • Liebe Ingeborg, Du hast die Cholitas von La Paz so herrlich beschrieben! Ich sehe sie förmlich vor mir durch die Straße tanzen – wunderbar! Und es stimmt – wenn man gut vorbereitet eine Reise antritt, ist das schon die halbe Freude. Es gibt doch den Spruch “man sieht nur, was man weiß” – und da ist tatsächlich was dran. Mit mehr Wissen werden Bedenken und Ängste auch kleiner – denn egal, wo auf der Welt, überall leben Menschen, die einfach in Frieden und Freude ihrem Alltag nachgehen möchten. Fremdes Alltagsleben miterleben dürfen, das ist gewiss ein hohes Privileg und ein Geschenk des Reisens.

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  2. Reiseberichte im TV ist eine Sache selbst erleben eine andere.
    Wir sind bei den strickenden Männern am Titicacasee, haben unsere Schlafsäcke und Isomatten im Gepäck und dürfen auf der Schilfinsel im Titicacasee unser Lager für die Nacht aufschlagen. Wir sind nicht nass gefroren und nicht durchgeplumpst, das Schilf hat uns wirklich getragen.
    Peru, Bolivien, Brasilien jedes Land hat Eindrücke hinterlassen. Isst man im argentinischen Patagonien vom Strauch der Calafatebeere kehrt man dorthin wieder zurück. Wir waren schon dreimal da und aßen davon. Im rauen Wind Patagoniens schlugen wir unsere Zelte auf, auch das Stinktier, das neugierig aus dem Gebüsch guckte, war uns wohlgesonnen, es verzog sich, ohne uns zu ‘ärgern’. Danke und auf weitere Erlebnisse in Südamerika.

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    • Lieber Gerhard, ja – das Reisen macht uns reich. Wie schön Du die Nacht auf der Schilfinsel beschrieben hast. Und natürlich gibt das auch mal ein Blog-Thema – ebenso wie die Legende um den Calafate-Strauch. Wohl dem, der immer wieder von den dunkelblauen Beeren kostet. Das hätte ich auch nciht gedacht, als ich 1989 zum ersten Mal davon probierte… Auch Du warst öfter dort – manche Orte berühren uns tief und lassen uns einfach nicht mehr los. Danke für Deinen Beitrag!

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