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Martina Ehrlich

Ab sofort erscheint auf unserer Homepage immer freitags ein neuer Blog-Beitrag zu den unterschiedlichsten Regionen und Themen rund um Lateinamerika. Martina berichtet Aktuelles, Informatives, Skurriles und Spannendes vom Kontinent des Kolibris, erzählt Geschichten vom Reisen bis hin zu praktischen Tipps für die Vorbereitung Ihrer eigenen Reise.

Vom Kontinent des Kolibris 79 – rote Berge, gewaltige Baumfarne, dichter Dschungel und eine unglaubliche Artenexplosion

Im Herzen Boliviens liegt einer der artenreichsten Nationalparks des Landes. Der Amboró-Nationalpark reicht von den östlichen Andenabhängen bis hinab ins dampfende Tiefland. Er ist sowohl von Norden als auch von Süden her zugänglich – wenn auch schwer. Die nächstgelegene große Stadt ist Boliviens Tieflandmetropole Santa Cruz, Ausgangspunkt von Süden her ist oft der kleine Ort Samaipata. Von Norden her der Ort Buena Vsta.

Mit dem großen Höhenunterschied innerhalb des Schutzgebietes zwischen 300 und 2.500 Metern über dem Meeresspiegel treffen hier ganz unterschiedliche Ökosysteme aufeinander. Da sind zum einen die steilen Ostabhänge der Voranden im westlichen Teil des Nationalparks, im Süden der Gran Chaco mit seinen Trockenwäldern und Dornbuschsavannen sowie im Osten die Ebene des Amazonasregenwaldes. Die jährliche Niederschlagsmenge variiert je nach Region im Park zwischen 1.400 und 4.000 Millimetern.

1973 wurde in dem Gebiet das „Naturreservat Tcnl. Germán Busch“ gegründet, welches dann 1984 den Status eines Nationalparks erhalten hat. Die damals noch kleinere Fläche des Nationalparks wurde 1991 und nochmals 1995 erweitert auf eine Fläche von 6.376 Quadratkilometer. Er wurde umbenannt in Nationalpark Amboró – Parque Nacional y Area Natural de Manejo Integrado Amboró. Aufgrund seiner besonderen Lage wird er auch als „Ellenbogen der Anden“ bezeichnet.

Für Reisende ist der Nationalpark nicht ganz einfach zugänglich. Man kann in Lodges, Zelten oder Hütten meist nur am Rande des Schutzgebietes übernachten, z.B. nahe der Ortschaft Samaipata. Für Naturliebhaber lohnt die Mühe der Anreise und die eher einfachen Unterkünfte allemal. Die Landschaften sind grandios mit eindrucksvoller Vulkanlandschaft, Bergnebelwäldern inmitten roter Tafelberge, Trockentälern sowie dichten Regenwäldern. So vielfältig und reichhaltig sich die Landschaft präsentiert, so artenreich zeigt sich auch die Tier- und Pflanzenwelt. Der Amboró-Nationalpark besitzt eine der größten Biodiversitäten unserer Erde. Es wurden um die 2.660 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter allein etwa 500 Orchideenarten und die eindrucksvollen Baumfarne. Für Ornithologen gilt der Amboró als wahres Vogelparadies mit etwa 830 Vogelarten, unter anderem Rotohr-Aras, Soldaten-Aras, Andenklippenvögel, Harpien und Hornhokkos. Außerdem hat man gute Sichtungschancen auf ansonsten sehr selten zu beobachtende Tiere wie zum Beispiel den Andenbären, Faultiere, Tapire, Pumas, Ozelote und verschiedene Primatenarten. Es soll 43 Arten von Fledermäusen, 135 Reptilien- sowie 173 Amphibienarten und 109 Fischarten geben.

Touristische Touren in den Amboró-Nationalpark sind meistens Trekkingtouren durch Regen- oder Nebelwaldgebiete und beinhalten Erklärungen zur spektakulären Flora sowie Vogel- und Tierbeobachtungen. Pfade führen zu schönen Wasserfällen oder zu Aussichtspunkten mit atemraubender Aussicht. Während der Regenzeit ist es manchmal schwierig, in den Nationalpark zu gelangen, da es hinter den menschlichen Siedlungen nur sehr schlechte, bis gar keine Fahrwege gibt. Generell ist die Südseite des Nationalparks einfacher zugänglich als die Nordseite.

Ausgangspunkt für Touren in den Amboró-Nationalpark ist für fast alle Besucher die Stadt Santa Cruz. In den nördlichen Bereich kann man von dort aus ein-, zwei- oder dreitägige Touren unternehmen. Man ist ab Buena Vista im 4×4-Jeep unterwegs und erreicht über das letzte Stück zu Fuß ein Camp aus Schutzhütten oder Zelten. Alles ist recht rustikal, man braucht eine gute körperliche Konstitution und sollte fitt für längere Wanderungen im Regenwald über unwegsames Gelände sein.
Der südliche Bereich des Amboró ist etwas bequemer zu besuchen. Von Santa Cruz aus geht es Richtung Samaipata, wo z.B. von der Hauptstraße ein Abzweig zum Refúgio Los Volcanes führt. Dies ist eine rustikale Lodge, die sich auf Vogelliebhaber spezialisiert hat und speziell Touren zur Beobachtung von Vögeln anbietet. Durch die optimale Lage der Lodge können verschiedenste Vogelarten in ihren unterschiedlichen Habitaten aufgespürt werden.

Oder man quartiert sich in einer hübschen Unterkunft im Ort Samaipata ein und bucht über einen örtlichen Veranstalter verschiedene Touren in den Nationalpark. Eine davon führt zu den wirklich beeindruckenden Baumfarnen innerhalb des Amboró – es wartet ein regelrechter Wald von Baumfarnen auf Sie. Die ganze Landschaft dieser Region ist einzigartig und bietet sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Ausflugsmöglichkeiten. Der Besuch des archäologischen Ortes „Fuerte de Samaipata“ ist ebenfalls bestens kombinierbar. Hier ein paar Reisetipps rund um den Amboró-Nationalpark:

  • Wanderung zum Mirador del Amboró (vom Hotel Villa Amboró, ca. 50 km von Buena Vista)
  • Kanu-, Kajaktouren oder Rafting auf dem Río Ichilo (Cajones del Ichilo)
  • Laguna Verde mit Wasserfällen und natürlichen Badepools (Ökoherberge Laguna Verde)
  • Wanderung durch tropische Feuchtwälder, Wasserfälle und Naturpools (Mataracú Camp)
  • „Jardin de las Delicias“ mit drei Wasserfällen (El Torno Zelte, Hütten)
  • Aussichtspunkt Loma Borda mit Rundumblick auf die Serrainia Vulkane (Refúgio Los Volcanes)
  • Nebelwald und Riesenfarne in der Region von La Yunga (Herberge „Los Helechos“, ca. 20 km von Samaipata)

Wenn Sie Lust bekommen haben, diese versteckte und doch spektakuläre Region Boliviens zu entdecken, melden Sie sich. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und organisieren Ihnen eine unvergessliche Reise.

Bis nächste Woche

Martina Ehrlich

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